Schwarzwald Wochenende der PGW 2023

Samstag, 10. Juni

Mehr als pünktlich waren die 8 Herren und die Dame bereit zur Abfahrt. Die grösste Herausforderung bestand darin, alles Gepäck für die neun Personen in den übrigbleibenden, kleinen „Kofferraum“ zu verstauen. Schliesslich ging es los über Embrach dem Rhein entlang wo wir pünktlich in Laufenburg zum reservierten Znüni eintrafen.
Reserviert? Im Café-Bäckerei Maier wussten sie erst nichts davon. Trotzdem fanden wir alle Platz. Später fand die Serviertochter heraus, dass unser Besuch fälschlicherweise eine Woche zuvor eingeschrieben war.
Gestärkt mit Kaffee, und einem feinen Gebäck brachen wir schliesslich auf zum ersten Fotohalt.
Nach rund einer halben Stunde trafen wir am Stralbrusch-Wasserfall ein. Vom Auto her waren es nur noch etwa 10 Minuten bis zum Wasserfall. Aber halt: so schnell ging es denn doch nicht, denn an einem alten Steinbruch mit verrosteten Maschinen bringt man eine Meute mit neun Fotografen nicht einfach so vorbei…
Der Wald rund um den Wasserfall bietet fast unzählige Möglichkeiten zu fotografieren und so wurde unser Aufenthalt länger als geplant. Das war jedoch nicht so schlimm, da ich kurz vor der Reise vom Besucherbergwerk eine E-Mail bekam, dass unsere Führung statt um 14:00 Uhr erst um 16:00 Uhr stattfinden könne. Dies stellte natürlich die gesamte Planung auf den Kopf.
Das nächste Ziel war der Todtnauer Wasserfall. Da wir jedoch jetzt plötzlich 2 Stunden mehr Zeit hatten bis zum Bergwerksbesuch, entschlossen wir uns in Todtnau etwas Kleines zu essen.
Einfacher gesagt als getan. Die angepeilte Pizzeria hatte Betriebsferien, und beim nächsten Restaurant waren sie derart überfordert, dass wir uns nach längerer Wartezeit (wir waren noch nicht einmal zum Bestellen gekommen) entschlossen dieses wieder zu verlassen um vielleicht in der nächsten Gaststätte innert nützlicher Zeit bedient zu werden.
Schliesslich konnten wir dort tatsächlich unsere Mägen beruhigen und fuhren anschliessend los zum geplanten Stopp am Todtnauer Wasserfall. Trotz vieler Besucher (es war ja schönes Wetter und Samstag) konnten einige interessante Fotos geschossen werden.
Nun ging es also zum Besucherbergwerk «Finstergrund», wo wir sehr zeitig ankamen, da wir uns entschlossen, den Fahler Wasserfall der Programm-Umstellung wegen zu streichen. Dies ermöglichte es uns im dortigen Restaurant unseren Durst zu stillen und die Toilette zu inspizieren.
Just als wir dann unsere Fotorucksäcke für die Führung aus dem Auto holten, ging ein Regenschauer nieder. Gut, dass wir anschliessend mit dem Züglein in den Berg einfahren konnten, wo das Wetter keine Rolle spielte.
Die Führung im Bergwerk war äusserst interessant und von unserem Guide lebendig und kompetent präsentiert. Anstatt 1 Stunde dauerte die Führung schliesslich eineinhalb Stunden, was einige von uns doch recht zum Frieren brachte. Natürlich waren wir gewarnt, dass es im Stollen das ganze Jahr über nur 8° hat, aber trotz Jacke wird einem halt beim Herumstehen und Zuhören irgendwann mal kalt.
Nun ging es direkt zum Hotel auf dem Feldberg wo alle dachten, dass sie das grösste Zimmer bekommen hätten. Ja, die Zimmer da sind wirklich grosszügig und sauber.
Das Abendessen nahmen wir im Hotel ein. Es gab ein gutes vier Gänge Menü, bei dem wir noch einige weitere Varianten zur Auswahl hatten.
Inzwischen hatten wir auch die Information, dass die Baustelle auf der Feldbergstrasse nicht wie geplant Ende Mai vollendet war. So fiel das geplante Fotoshooting am Feldsee zur goldenen Stunde ins Wasser, da sich die Fahrzeit dorthin schlichtweg verdoppelt hätte. Also erneut Umstellen unseres Fahrplans.
Da wir eine Ausnahmebewilligung zur Fahrt nahe an den Feldsee hatten, konnten wir diesen überhaupt besuchen. Es waren jedoch einige Vorschriften zu beachten. Unter anderem mussten wir vor 11:00 Uhr morgens wieder aus der Fahrverbotszone raus sein. Daher mussten wir zwingend um 9:00 Uhr beim Hotel abfahren. Dank der Pünktlichkeit aller konnten wir dies auch tun.

Sonntag 11. Juni

Die Fahrt ging also über einen grossen Umweg nach Bernau und von dort über ein Strässchen zum offiziellen Parkplatz. Da wir mit unserer Bewilligung auch den Code für die Schranke bekommen hatten, konnten wir dort die Fahrt mit 20 km/h fortsetzen und so bis nahe an den Feldsee fahren. Viel Zeit hatten wir da jedoch nicht, da wir uns an die Fahrverbotszeit halten mussten. Also schnell 10 Minuten bis zum See, 10 Minuten fotografieren und dann wieder die 10 Minuten zurück zum Auto. Leider musste ich da ein wenig hetzen, denn ich wollte nicht den guten Willen des Wirtes vom Raimartihof missbrauchen, aber alle waren pünktlich beim Auto zurück und so passierten wir um 10:55 Uhr die Schranke.
Unser nächstes Ziel war die Ravenna Schlucht, die wir nach rund einer halben Stunde erreichten. Damit dieses fotogene Tal möglichst effizient durchwandert werden konnte, fuhr ich mit dem Auto ans obere Ende der Schlucht und liess die Teilnehmer dort aussteigen. So mussten alle die rund 140 Höhenmeter nur bergab bewältigen. Ausserdem wusste ich, dass die obere Hälfte zwar auch fotogen war, jedoch vor allem in der unteren Hälfte die schönen Fotospots waren und konnte so auch noch diese Zeitersparnis anbieten, um dann in der unteren Hälfte umso mehr Zeit für Fotos zu haben.
Ich meinerseits fuhr mit dem Auto zum unteren Ende der Schlucht, wo auch Restaurants und Souvenirshops sind. Entsprechend viele Autos und Busse waren an diesem schönen Sonntag bereits dort und der Ort mit Touristen aus aller Welt übervölkert. Dort gönnte ich mir etwas zu Essen und schlenderte anschliessend langsam die Schlucht hinauf um die ersten Teilnehmer nicht zu verpassen, wenn sie unten ankamen. Ich musste gar nicht lange gehen, bis mir die ersten entgegen kamen.
Auf meine Frage wie die Bedingungen waren bei so vielen Leuten zum Fotografieren, kam lustigerweise fast von allen zuerst der Hinweis, dass beim höchsten Wasserfall ein «Möchtegern Fotograf» mit seinem «Model im Bikini» stand und nicht sehr erfreut war über die Leute die dort fotografieren wollten. Erst dann kamen die Klagen, dass auf den Brücken fast keine Möglichkeit bestand zu fotografieren, weil ständig Leute darüber trampelten.
Nachdem sich alle verpflegt hatten, ging es für uns weiter. Das Ziel war der Windgfällweiher. Dort waren wir dann sehr schnell fertig, denn als wir am vermeintlichen Fotospot ankamen, war alles voll Badende und Sonnenbadende, sodass wir uns sofort entschlossen umzudrehen und zu unserem nächsten Ziel dem Zauberwald zu fahren.
Auch bei Zauberwald waren wir an diesem schönen Sonntag natürlich nicht alleine. Trotzdem war der Ort überraschenderweise nicht überfüllt, da sich wohl die vielen Leute auf das grosse Gebiet verteilten. Also konnten wir gemütlich durch den Zauberwald schlendern und Fotos schiessen. Am Schluss der Runde ging es dann noch zwecks Getränkeaufnahme und Getränke Rückgabe zum nahen Restaurant.
Damit wir pünktlich nach Hause kommen konnten, entschlossen wir uns, nicht zum Alpsee zu fahren, der sowieso nichts mehr toppen konnte, was wir bereits gesehen hatten.
So trafen wir wie vorgesehen um ca. 18:00 Uhr wieder in Töss ein, wo ich das Auto wieder abgeben konnte und wir alle müde und reich an neuen Eindrücken nach Hause gingen.
Zum Schluss möchte ich mich noch herzlich bei Martin Keller bedanken, der mir während der ganzen Reise als «Navigator» zur Verfügung stand. Ausserdem hatte er sich im Vorfeld bereit erklärt, die Leitung der Reise zu übernehmen, falls ich am Abend vorher nicht pünktlich aus meinen Ferien in Wales heimgekommen wäre. In diesem Fall wäre dann auch Edy Suter der Fahrer gewesen. Auch ihm natürlich ein Dankeschön für seine Bereitschaft dafür.
Ebenfalls danke ich der ganzen Gruppe für ihre Flexibilität, die Aufgrund äusserer Umstände notwendig war, sowie ihre Pünktlichkeit.
Schliesslich geht noch ein Dank an die PGW, die unseren Ausflug mit CHF 500.— unterstützte.

Jürg Rutishauser



Da ich an manchen Orten die Teilnehmer früher oder später aus ihrem Fototunnel rausreissen musste, hier eine Liste der besuchten Orte mit deren Koordinaten, damit interessierte bei Bedarf nochmal dahin reisen können:
GPS Koordinaten N O
Strahlbrusch Wasserfall Wickardsmühle, Rickenbach 47°36’16.0″N 7°59’23.0″E
Todtnauer Wasserfall Todtnau 47°50’32.8″N 7°55’58.5″E
Bergwerk «Finstergrund» Wieden 47°49’58.9″N 7°54’12.1″E
Feldsee Parkplatz Kunzenmoos 47°52’03.9″N 8°04’30.5″E
Ravennaschlucht Hofgut Sternen, Breitnau 47°54’52.1″N 8°04’31.5″E
Zauberwald Bernau 47°46’54.0″N 8°02’35.6″E